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“Da Grazia Deledda a Michela Murgia: C’è un’eredità matriarcale nella cultura delle donne sarde?”, incontro sabato 23 marzo dalle ore 15.30 alle 20.00, StadtRaum Frankfurt (Amka), Mainzer Landstr. 293, Francoforte, sala U 105/106 *** Veranstaltung “Von Grazia Deledda bis Michela Murgia: Gibt es ein matriarchalisches Erbe in der Kultur der sardischen Frauen?”

Elternbildung

Ein Projekt zur Förderung italienischsprachiger Mütter, Väter und Kinder in Deutschland.

Veranstalter: Coordinamento Donne Italiane di Francoforte e.V.
Partner: Schulamt des Generalkonsulates Italiens in Frankfurt am Main,
Stadtteilbibliothek Gallus der Stadtbücherei Frankfurt am Main
Ort: Informationsveranstaltungen: Stadtteilbibliothek Gallus der Stadtbücherei Frankfurt am Main.
Familienberatungen: wird bekannt gegeben
Zeitraum: Oktober 2009 – März 2010

BESCHREIBUNG

  1. Analyse der Ausgangssituation

    Ziehen wir Bildungsbeteiligung und Schulerfolg italienischer Kinder im deutschen Schulwesen in Betracht, so fällt folgender Umstand ins Auge: Nach einem halben Jahrhundert italienischer Immigration in Deutschland stellen italienische Kinder mit fast 9 % einen vergleichsweise hohen Anteil der Schüler an Sonderschulen. Knapp die Hälfte von ihnen schafft nur die Hauptschule und nur 14 % besuchen ein Gymnasium.

    Noch entmutigender stellt sich diese Tatsache dar, wenn wir bedenken, dass der italienische Staat seit Jahrzehnten in Form spezifischer Unterstützung interveniert, um diesem Phänomen Einhalt zu gebieten, ohne allerdings die erhofften Ergebnisse zu erzielen.

    Warum lassen sich bisher keine signifikanten Fortschritte verzeichnen ?

    Eine Ursache ist dabei in der verbreiteten Einstellung von Italienern zu sehen, ihren Aufenthalt in Deutschland als lediglich vorübergehend zu betrachten. Die tatsächlich große Mobilität lässt sich auch in Zahlen belegen. Nach Angaben des Italienischen Außenministeriums leben heute etwa 600.000 Italiener in Deutschland. Dem gegenüber stehen 3 Millionen italienischer Migranten, die insgesamt seit 1955 zeitweise in Deutschland gearbeitet haben. Verstärkt wird diese Tendenz durch das freie Aufenthaltsrecht, das Italiener als europäische Bürger genießen. Was einerseits für die Flexibilisierung ökonomischer Abläufe günstig ist, hat sich andererseits für die dauerhafte Integration italienischer Familien in Deutschland als nachteilig erwiesen. Davon zeugt, dass italienische Eltern die sprachliche, schulische und berufliche Laufbahn ihrer Kinder in Deutschland nicht zielstrebig planen und nur in geringem Maße an den sozialen Strukturen des öffentlichen lokalen Lebens teilnehmen.

    Die geringe Beteilung an Elternabenden und schulischer Gremienarbeit, wie im Elternbeirat, führt beispielsweise dazu, dass auch die Kenntnis des deutschen Schulsystems unzureichend ist. Als Reaktion auf das häufige Scheitern italienischer Kinder in deutschen Schulen, wofür zumeist “die Deutschen” verantwortlich gemacht werden, trugen lokale italienische Gemeinschaften die Forderung nach staatlicher Intervention an die italienischen Konsulate heran. Die Förderung mit Mitteln des Italienischen Staates konzentrierte sich bisher hauptsächlich auf die betroffenen Schüler selbst, ließ jedoch sein soziales Umfeld und vor allem den familiären Kontext außer Acht. An dieser Stelle setzt unser Projekt an.

  2. Die Situation der Eltern

    Wir gehen davon aus, dass der größte Teil der italienischen Migranten in Deutschland aus einer subproletarisch/bäuerlichen Schicht kommt, in der die Familie eine ökonomische Einheit war. Die stetig fortschreitende Vereinzelung des Familienverbandes vor allem in der Immigration erschüttert die vormals gegebene soziale Ordnung, die in der Herkunftsgesellschaft einen wesentlichen Pfeiler des sozialen Zusammenhalts ausmachte.

    Wir denken dabei an die “erweiterte Familie” (Großeltern, Verwandte, aber auch Nachbarn), die für alle einen Bezugspunkt der Sicherheit und Stabilität darstellte. Ihre Mitglieder förderten die Sprachentwicklung der Kinder und waren in der Lage, Gesundheits- und Verhaltensprobleme frühzeitig zu erkennen und aufzufangen. Die in der Migration stärkere außerhäusliche Arbeitsbelastung beider Elternteile reduziert das früher übliche Miteinanderleben von Kindern und Erwachsenen und die damit einhergehende soziale Kontrolle im Familienrahmen erheblich. Aufgrund dieser Veränderungen sind Eltern immer weniger in der Lage, ihre Rolle als Erzieher selbst zu erfüllen, und geben diese Aufgaben zunehmend an andere gesellschaftliche Institutionen ab.

    Die Unterstützung, die wir anbieten, greift gerade an diesen Punkten an: Wir wollen den Eltern notwendige Informationen und Kenntnisse vermitteln, um sie bei der Ausübung ihrer Rolle und Verantwortung als Eltern zu stärken. Ziel der Maßnahmen ist es, damit zur Verbesserung des Bildungserfolgs von Kindern mit italienischem Migrationshintergrund in Deutschland beizutragen. Gestärkt werden sollen die sprachliche, schulische und berufliche Entwicklung, wobei wir die kulturellen und sprachlichen Ressourcen des Herkunftslandes Italien als ein wichtiges Gut für diesen Prozess ansehen. Leider viel zu oft werden sie von Eltern wie Lehrern als Handicap und Lernhindernis betrachtet, werden vernachlässigt und gehen als Bildungsressource verloren.

    Um den Kindern die bestmögliche Nutzung ihrer Zweisprachlichkeit zu ermöglichen, ist es notwendig verschiedene Strategie zu verfolgen, wobei individuell unterschiedliche sprachliche Voraussetzungen und die sprachlichen Verhältnisse im elterlichen Umfeld berücksichtigt werden müssen.
    Die Unterstützung von Experten in unterschiedlichen Bereichen, wie Gesundheit, motorische Entwicklung, soziale Kompetenz und Nutzung von Medien ist dabei notwendig und unverzichtbar. Beispielweise ist der Nachteil, aus einem “bildungsfernen” Elternhaus zu kommen, in dem der Umgang mit Schriftlichkeit einen geringen Stellenwert besitzt, am besten in den ersten drei Lebensjahren und unbedingt vor der Einschulung zu kompensieren. Die Vertrautheit mit Büchern und anderen Medien ist eine wesentliche Voraussetzung für einen erfolgreichen Schriftsprachenerwerb und die spätere Freude am Lesen. Auch aus diesem Grund haben wir als Ort für unser Projekt die Stadtbücherei Frankfurt am Main/Stadtteilbibliothek Gallus gewählt, die uns nicht nur die logistischen Voraussetzungen bietet, sondern deren Mitarbeit darüber hinaus tragender Bestandteil des gesamten Konzepts ist.

    Tatsache ist es, dass viele italienische Familien bis zum heutigen Tage mit diesen komplexen Problemen allein gelassen wurden. Sie brauchen die Unterstützung von Pädagogen, Kinderärzten und Sprachwissenschaftlern, die ihrerseits zu dieser Problematik Konzepte entworfen haben. Wir sehen uns dabei als Vermittler und das Projekt als Schnittstelle, um die bisher fehlende Kommunikation zwischen Familien aus bildungsfernen Schichten und Fachleuten anzuregen und in Gang zu bringen.

  3. Vorteile der Prävention

    Wenn die Probleme von Kindern erst in der Schule offenbar werden, ist es für eine kompetente Hilfe meist schon zu spät. Die etablierten Strukturen der Schulbürokratie und die rigiden Kriterien des deutschen Schulsystems erschweren dabei häufig die individuelle und bedarfsgerechte Förderung der Kinder. Daher erscheint es uns immer dringender, präventive Maßnahmen zu verfolgen, die vor dem Schuleintritt einsetzen, denn nur die frühe Erkennung von Problemen ermöglicht eine rechtzeitige angemessene Förderung, die langfristigen Schulerfolg sichern hilft.

  4. Darstellung des Projektes

    Adressaten des Projektes sind italienische Eltern, die ein neugeborenes Kind haben und in Frankfurt wohnen.

    Mit einem persönlichen an die Eltern gerichteten Brief, in dem sie zur Geburt des Kindes beglückwünscht werden, wird eine kompetente Beratung bei der frühkindlichen Erziehung angeboten. Angeboten wird eine Reihe von Treffen mit mehreren Elternpaaren, die gleichaltrige Neugeborene haben bzw. Nachwuchs erwarten. Nach dem Modell “Elternbriefe” des Arbeitskreises Neue Erziehung in Berlin (www.ane.de), wollen wir Informationen zur Gesundheitsvorsorge, zur motorischen, sprachlichen und psychischen Entwicklung des Kindes geben. Dabei werden wir gleichzeitig auf die bereits existierenden Hilfsangebote in Frankfurt verweisen.

    Die Info-Veranstaltungen zielen darauf ab, die Eltern auf die Risiken, aber auch auf die Ressourcen hinzuweisen, die Biographien von Kindern mit Migrationshintergrund tendenziell kennzeichnen. Die Teilnehmer des Projekts übernehmen die Aufgabe, die Fragen der Eltern zu beantworten und sie auf mögliche Probleme einzustellen, die sich im Verlauf der Entwicklung des Kindes ergeben können. Hierbei sind zwei Ebenen zu berücksichtigen:
    Die allgemeine Entwicklung des Kindes, um eventuelle Auffälligkeiten zu erkennen, und die spezifischen Probleme, die Eltern bei der Erziehung in einem ihnen fremden Kontext haben können.
    Die Vorbereitung und Anleitung von den Familien, damit der Umgang mit den vorschulischen und schulischen Institutionen in Deutschland reibungslos erfolgt.

    Die Zusammenkünfte der Eltern mit Fachleuten sollten spezifische Themen behandeln. Dazu werden je nach Themenschwerpunkt Kinderärzte, Kinderpsychologen, Erzieherinnen, deutsche und italienische Lehrkräfte und Bibliothekarinnen hinzugezogen.

    Es wird eine qualifizierte Betreuung für Kinder und ihre Geschwister angeboten, um den Eltern die Teilnahme an den Treffen zu ermöglichen.

  5. Partner des Projekts

    Dieses Projekt wird von Coordinamento Donne Italiane di Francoforte e.V., dem Ufficio Scuola (Schulamt) des Generalkonsulats Frankfurt am Main und der Stadtteilbibliothek Gallus der Stadtbücherei Frankfurt am Main getragen.

    Arbeitsbereiche des italienischen Schulamtes:
    Zusammenstellung einer Liste aller italienischen Kinder, die im Laufe des Jahres geboren und im italienischen Konsulat registriert werden. Im 14-tägigen Abstand werden die neu aufgenommenen Daten abgeglichen und entsprechend Elternbriefe versandt.
    Vorstellung des Projekts an Schulen und im Kreise der italienischen Gemeinschaft.
    Mitwirkung bei den einzelnen Beratungen im vorschulischen und schulischen Bereich.

    Coordinamento Donne übernimmt:
    die Koordination des Projektes,
    die Organisation der Veranstaltungen und
    das Verfassen des Elternbriefes. Es stellt eine telefonische/postalische Kontaktadresse zur Verfügung und koordiniert die Anmeldung zu den Veranstaltungen und Informationsabende.

    Die Rolle der Stadtteilbibliothek Gallus der Stadtbücherei Frankfurt am Main:
    Die Stadtteilbibliothek stellt für 5-6 Nachmittage bzw. frühe Abende pro Veranstaltungsreihe ihre Räume für ein Treffen der Eltern zur Verfügung.
    Bei einem dieser Treffen findet u. a. eine Bibliothekseinführung für die Eltern und eine Vorleseveranstaltung statt (z. B. “BibStarter” für Kinder ab 2 Jahre und ihre Eltern), um die Eltern frühzeitig auf zentrale Rolle des Lesens und der Förderung von Medienkompetenz für die Entwicklung ihrer Kinder aufmerksam zu machen.
    Dem Brief an die Eltern wird eine Begrüßungsmappe der Stadtbücherei beigelegt.

  6. Projektphasen
    • Elternbrief: Eltern, deren Kinder nach der Geburt im Konsulat angemeldet werden, wird ein Brief zugeschickt.

      Dieser wird zweisprachig, auf Deutsch und Italienisch, von Coordinamento Donne verfasst. Die Namen und Telefonnummern der interessierten Eltern werden aufgenommen und diese zum ersten Treffen in die Stadtteilbibliothek Gallus persönlich eingeladen. Wichtig ist es, vorab über die Zusammensetzung und Größe der Familien informiert zu sein, um entsprechende Räumlichkeiten und Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder vorzubereiten. Wir organisieren das erste Treffen ab einer Teilnehmerzahl von 10-15 Personen.

      Wir möchten betonen, dass das Projekt sich an beide Elternteile und an alle Bezugspersonen des Kindes richtet: Es wäre nicht sinnvoll über die Entwicklung und Erziehung des Kindes zu sprechen, ohne dass alle Bezugspersonen einbezogen werden. Wir setzen voraus, dass nicht nur der Mutter die Erziehung und die Pflege des Kindes anvertraut wird, sondern dies im gesamten familiären Rahmen geschieht. Damit möchten wir der auch in der Migrationsforschung oft vertretenen These entgegenwirken, wonach nur dem Einsatz der Mutter die erfolgreiche Integration der Kinder zu verdanken ist. Auch wenn in der Realität leider noch vielfach die Mutter allein das Kind versorgt, vor allem in der Baby- und Kleinkindphase, so verfolgen wir als Verein ein anderes Ziel: Die Entlastung der Mütter durch Einbeziehung der gesamten Familie sowie außerfamilialer Betreuungsinstitutionen ist ein Beitrag zur Chancengleichheit der Frauen. Die pädagogische Forschung der letzten Jahre hat überdies die zentrale Rolle der Väter und anderer männlicher Bezugspersonen auch schon für die kleineren Kinder, insbesondere für die Jungen, betont.

    • Veranstaltungen: Ziele, Themen und Ablauf

      Eine erste Pilot-Veranstaltungsreihe fand von November 2007 bis März 2008 mit durchschnittlich 8 bis 10 Teilnehmer/innen pro Termin statt. Wir haben dabei Erfahrungen gewonnen, die wir bei kommenden Veranstaltungsreihen nutzen werden. Hierfür ist nun folgender Ablauf vorgesehen:

      In jeder Reihe finden Veranstaltungen über folgende Themen statt:
      – Gesundheit und körperliche Entwicklung des Kindes,
      – Sprachliche und psychische Entwicklung,
      – Ausführliche Information über das deutsche Bildungs- und Kinderbetreuungssystem sowie über existierende Hilfsangebote für Eltern und Kinder mit schulischen Problemen im Frankfurter Raum.

      Während der ersten Veranstaltung werden gesundheitliche Fragen erläutert. Dabei geht es um Zeitpunkte und Frequenz der Vorsorgeuntersuchungen, um Anleitung zur gesunden Ernährung, Beobachtungen, die die Eltern den Kinderärzten mitteilen sollten, Hinweise zu Auffälligkeiten oder Störungen der Motorik, der Sehfähigkeit und des Hörsinns etc. Aufgrund der Erfahrungen im Pilotprojekt werden wir uns in Zukunft vor allem auf das Thema Ernährung konzentrieren. Wir haben diesbezüglich großen Wissensbedarf festgestellt. Insbesondere im Gespräch mit Lehrern wurde die falsche und unregelmäßige Ernährung in sozial benachteiligten Schichten beklagt. Oft seien die mangelhaften schulischen Leistungen auch darauf zurückzuführen.

      Weitere Veranstaltungen mit Informationen über das deutsche Schulsystem werden wir künftig auf mindestens zwei Nachmittage verteilen. Diese Informationsveranstaltungen sollen die Eltern auf die Erwartungen der deutschen Schule gegenüber dem Kind und seinem Elternhaus vorbereiten. Eine besondere Aufmerksamkeit wird der dreigliedrigen Struktur im deutschen Schulsystem und der zeitlichen Abfolge der verschiedenen Ausbildungsabschnitte gewidmet, damit die Eltern nicht unvorbereitet Entscheidungen treffen müssen, die ausschlaggebend für die Zukunft des Kindes sind. Die Eltern sollen darüber informiert werden, wie sie ihrem Kind zu Seite stehen können, selbst wenn sie nicht in der Lage sind, bei den Hausaufgaben zu helfen, und auf welche Weise sie bei der schulischen Sozialisation und der Einweisung in das Schulsystem mitwirken können. Langjährige Erfahrung lehrt, dass in diesem Punkt oft erhebliche Missverständnisse zwischen Schule und Elternhaus entstehen, die sehr negative Folgen für die schulische Laufbahn der Kinder haben können. Am ersten Nachmittag wird über die Kinderbetreuungs- und Vorschuleinrichtungen referiert. Am zweiten sind Grund- und weiterführende Schulen Thema. Sollten die Fragen den Rahmen der beiden Nachmittage sprengen, kann auch ein zusätzlicher Termin zur Beantwortung der Fragen angesetzt werden. Darüber hinaus sind wir bereit, diese Veranstaltung an anderem Ort zu wiederholen (z.B. in der Missione Cattolica).

      Besondere Aufmerksamkeit wird der Förderung der Zweisprachigkeit gewidmet. Dafür ist eine Veranstaltung vorgesehen. Hierbei werden einfache Maßnahmen und Anregungen zur sprachlichen und psychischen Förderung des Kindes vermittelt, zu der jede Familie greifen kann. Dazu zählen u.a. Tätigkeiten wie Erzählen, Vorlesen, Spielen oder der Gebrauch der Medien Rundfunk und Fernsehen. Behandelte Fragen sind dann unter anderem, ob man z.B. das Hören oder das Sehen mehr fördern sollte, wann und wie lange diese Förderung stattfinden soll, oder wie man das Kind noch vor Eintritt in den Kindergarten mit Büchern oder anderen Medien, Stiften und Farben vertraut machen sollte.

      Die letzte Veranstaltung hat den Zweck, in die Nutzung der Stadtbibliothek einzuführen. Beim zweisprachigen Vorlesen eines Bilderbuches erfahren Eltern und Kinder intuitiv, welchen Spaß Lesen als gemeinsame Unternehmung machen kann. Über die kreative Umsetzung des Gehörten durch Malen setzen sich die Kinder anschließend auf spielerische Weise mit den Inhalten und der Sprache des Bilderbuches auseinander. Gleichzeitig lernen die Eltern über eine kurze Bibliothekseinführung die Bildungs- und Unterhaltungsangebote die Stadtbücherei für sie und ihre Kinder kennen.

      Als sehr wirkungsvoll hat sich die Idee erwiesen, mit einer Kindertheateraufführung in italienischer Sprache unser Projekt dem Zielpublikum zu präsentieren. Zu einer Vorführung des “Teatro Baraonda”, die in der Stadtbibliothek im Gallusviertel stattfand, kamen im Mai dieses Jahres mehr als 200 Kinder und Eltern. Wir würden dieses daher gern wiederholen, weil es uns wichtig erscheint, die Herkunftssprache gerade für die Kindergarten- und Grundschulkinder attraktiv zu machen, damit sie den Kontakt zu ihr behalten. Das “Teatro Baraonda” aus Berlin kann uns ein günstiges Angebot machen, da es im selben Zeitraum mehrere Veranstaltungen im Raum Frankfurt am Main plant. Wir würden gern bei jeder Reihe eine solche Theateraufführung anbieten.

      Sowohl für die allgemeinen Treffen wie für die einzelnen Beratungen werden Fachleute hinzugezogen, deren Arbeitsfeld in dem Bereich der frühen Kindheit liegt. Gleichzeitig wird auf andere Einrichtungen in Ortsnähe der Familien verwiesen, um alle verfügbaren Ressourcen zu nutzen und die Doppelung von Angeboten zu vermeiden. Darüber hinaus wollen wir für bereits existierende Institutionen und Dienstleistungen werben und auf diese Weise unseren Beitrag zur besseren Koordination des Netzes sozialer Dienste leisten. Weiterhin wollen wir die Eltern in die Lage versetzen, von den Familieneinrichtungen für alle deutschen und ausländischen Eltern in Frankfurt zu profitieren und sich dadurch mit anderen Eltern zu vernetzen und ihre sozialen Kontakte zu erweitern.

      In dieser Hinsicht werden wir uns bei den allgemeinen Treffen bemühen, die spontan entstehenden Elternnetze zu unterstützen, denn sie bilden eine wichtige Voraussetzung für den Austausch von Erfahrungen, Betreuungshilfe, Bildung von Spielgruppen und Vorlesekreise für Kleinkinder, oder können auch bei der Klärung logistischer Fragen, wie der Koordination von Fahrdiensten zu Veranstaltungen u.a., helfen. Von dem Projekt werden außerdem Kinder- und Frauenärzte, Kinderpsychologen, Familienzentren und ausländische Vereine informiert. Dazu stellen wir zweisprachiges Informationsmaterial in der nötigen Menge bereit, das durch alle drei Partner des Projektes verteilt wird.

    • Einzelne Beratungen

      Außerhalb der Info-Veranstaltungen werden einzelne Beratungen für spezifische Probleme von Coordinamento Donne in Zusammenarbeit mit dem italienischen Schulamt organisiert.

  7. Monitoring und Evaluierung

    Eine wichtige Rolle spielen die Dokumentation und Evaluierung des Projektes, die systematisch im Herbstbeginnen soll. Nur so können seine Wirksamkeit und sein Erfolg beurteilt und Problemlösungsstrategien und Vorschläge zur Verbesserung entwickelt werden. Am Ende jeder Veranstaltung wird ein kurzes Fragenblatt verteilt, auf dem die Eltern anonym ankreuzen können, wie es ihnen gefallen hat, was sie vermisst haben oder verbessern würden.

    Es werden Protokolle der Treffen geführt und die Problembereiche aufgelistet, die während der allgemeinen und einzelnen Beratungen diskutiert wurden, um ein möglichst breites Bild der Situation zu bekommen. Alle Daten werden anonymisiert.